Die Basler Eule

Kinder und Jugendliche schreiben
einsenden bis
31.05.2024
einsenden bis
01.12.2024
einsenden bis
31.05.2024
einsenden bis
01.12.2024





Ana-Iris Rapp
20.02.2024
Pause von Angst!
Geschichte
Channa Kirschke
20.02.2024
PausenAngst
Gedicht
Nick Walter
01.11.2023
Warum springen Wale aus dem Wasser 
Geschichte
Jaron Kohler
31.10.2023
Irgendwo dazwischen
Geschichte
Sina Aebischer
06.09.2023
Zuhause
Geschichte
Die Basler Eule
05.09.2023
Lernt den Vorstand der Basler Eule kennen!
FAQ
Sarah Altenaichinger
04.09.2023
Ausschnitt & Horizont
Gedicht
Bettina Nitschke
04.09.2023
Warum schreibe ich?
Gedicht
Sára Obmascíková
09.08.2023
Eigene Welt
Geschichte
Rebekka Salm
09.08.2023
‹Die Dinge beim Namen›, Auszug aus dem Kapitel ‹Julia›
Geschichte
Lorena Christ
09.08.2023
Kindheitsträume in Buchstaben: Der Anfang einer langen Reise
Geschichte
Jonas Balmer
09.08.2023
Wie es ist
Gedicht
Gina Walter
09.08.2023
Geschichten
Geschichte
Achoaq Cherif
09.08.2023
5 Texte über Geschichten, das Schreiben und Lesen und über die süsse Jugend
Geschichte
Lea Schneider
07.08.2023
es isch // gsii
Gedicht
Julia Rüegger
07.08.2023
Sommerlicher Neophyt
Geschichte
Benjamin von Wyl
07.08.2023
Tief in Freundschaften 
Gedicht
Nina Hurni
07.08.2023
usdrücke
Gedicht

5 Texte über Geschichten, das Schreiben und Lesen und über die süsse Jugend

Achoaq Cherif

Achoaq Cherif, geboren 2001 in Tunesien, wuchs im Kanton Basel in der Schweiz auf. Im Laufe des Literaturstudiums wagte sie sich immer mehr, ihre kreativen Texte zu präsentieren, und entschied sich, auch welche zu veröffentlichen. Somit machte sie den ersten Schritt in die Literaturwelt mit ihrem Debütwerk „Sprechende Texte“ im September 2022. Im selben Jahr wurde ebenfalls ihr Gedicht „Lass uns gegen die Welt tanzen“ in der 2023 Ausgabe der Frankfurter Bibliothek veröffentlicht. Seit dem schreibt Achoaq Cherif neben dem Studium regelmässig für Zeitschriften, veröffentlicht neue Texte in Anthologien und stellt ihre Werke im Poetryslam auf Bühnen in der ganzen Schweiz vor.

Publiziert am 9. August 2023

5 Texte über Geschichten, das Schreiben und Lesen und über die süsse Jugend

von Achoaq Cherif

 

Geschichtenerzähler

Geschichtenerzähler, Geschichtenerzähler, was verbirgt sich bloß in deinem Kopf. Welche Welt von den vielen gehört nur dir und nicht auf einem Blatt. Wie hast du deinen Namen früher geschrieben, bevor er auf Papier und Bild gedruckt worden ist. Wie hießt du damals wohl wirklich, als dein Name noch dein eigen war. Geschichtenerzähler, wo hört denn dein Leben auf und wo beginnt deine Fantasie. Wo hört der Klang der Realität auf und wo fängt die Musik der Ewigkeit an. Oder hast du diese Grenzen selber schon vor langer Zeit verloren und irrst nun in deinen Geschichten von Menschen, die was zum Erzählen haben?

Geschichtenerzähler, Geschichtenerzähler, erzähl es mir. Dein Geheimnis für all deine schöne Poesie. Auf was für Treppen du gestiegen bist, um heute auf diese Bühne zu stehen. Auf was für Träume du gestampft hast, um heute so zufrieden zu leben. Weil das Leben an sich hat nicht so viel zu erzählen und dein Alter kann noch nicht für sich reden. So erzähl mir, lieber Geschichtenerzähler, woher kommen deine Zeilen, die mich in Luft schweben lassen. Wessen Gedanken hast du gestohlen, um in deinem Ruhm baden zu können. Wessen Leben hast du in Tropfen aus Tinte verwandelt, um auf engen Zeilen zu quetschen. Weil von all diesen Geschichten keine deine eigene ist.

Geschichtenerzähler, Geschichtenerzähler, beichte es mir. Wie du Menschen erfindest, die schon längst existieren. Welche Leben du stiehlst und welches Leben du verbirgst. Und wie oft du dich wohl im Spiegel deiner Zeilen siehst. Geschichtenerzähler sag mir, bist du am Ende nicht bloß ein geschickter poetischer Dieb?

 

Und die Autorin schreibt 

Die Welt zeigte ihre Wurzeln und hielt die Hände hoch, als würde sie dem Himmel ihre Bitten zuflüstern. Die Nacht brach an und träumte von dem Tag und die Wolken nahmen alle Formen an, die man als Kind kannte. Die Blumen blühten und das Unkraut wuchs und der Regen grüßte mit Küssen aus Tropfen. Menschen streiten und vertragen sich, Menschen lachen und wischen ihre Tränen ab, Menschen hassen, weil sie lieben. Und so zeigte die Welt ihre Wurzeln, und zwar, dass es schon immer so komplex und simpel war. Aber unter dieser Decke aus geordnetem Chaos, da schrieb die kleine Autorin ihre Geschichte weiter. Und ob die Meere die Erde verschluckten oder ob der Wind die Stille frass, das würde nichts daran ändern, dass die kleine Autorin schrieb. Sie schrieb und schrieb und sie wusste selber nicht, wohin ihre Linien führen. Buchstaben auf Buchstaben und Worte über Worte, es herrschte Krieg, ein Schlachtfeld auf Papier und sie schrieb über alles, was im Leben so geschieht. Über die veraltete Monarchie und die zukünftige Vergangenheit. Darüber wie Menschen über Landesgrenzen spähen, um einen Blick auf andere Kulturen zu erhaschen und sich fragen, wie es sein kann, dass alle so unterschiedlich aussehen. Dass die Asiaten zwei Beine, die Araber zwei Arme, die Europäer einen Kopf und die Amerikaner eine Nase haben und dennoch keiner sich ähnlich sieht. Als würden alle aus verschiedenen Welten kommen, die nur durch unsichtbare Grenzen getrennt sind. Als wäre jede Rasse außerirdisch und alle haben sich zufällig auf Planet Erde getroffen. Und dennoch sind diese unsichtbaren Grenzen in den Köpfen der Leute aus Stein gebaut. Mit Hass und Angst erfüllt, weil Menschen nur das vertraute akzeptieren werden.

So hatte die Autorin Angst, eines Tages als Ausserirdische betrachtet zu werden, weil sie keinem ähnlich war. Sie hatte weder dunkles Haar noch helle Augen, ihre Haut war aus verschiedenen Schichten aufgebaut und ihre Lungen beherbergten Leben. Die kleine Autorin hatte viele Gesichter in allen vorstellbaren Farben. Welche, die Menschen zum Staunen brachten und welche, die innere Furcht entfachten. Aber dennoch, die Autorin schrieb. Sie schrieb die Geschichte weiter und sie schrieb. Und ob die Welt nach Glück duftete oder nach Rauch schmeckte, sie schrieb. Weil sie schreiben musste. Sie musste die Geschichte der Menschheit festhalten, weil wir Menschen es sonst nicht hinkriegen, unsere Spuren richtig zu betrachten. Weil sonst nur der Gewinner die Geschichte niederschreibt und der stärkere seine Version auf das Blatt verewigt. Weil die Geschichte jedes Jahrhundert überlebt, so wie gepflanzte Bäume auch nach unserem Tod hier bleiben, um Schatten für andere Leben zu geben und wie die Natur lebendig bleibt, wenn wir gut acht auf sie geben. Diese Sachen überleben Zeit, während wir unseren Weg unter der Erde finden. Aber auch Schaden bleibt genau so in der Geschichte eingraviert. Radioaktive Strahlen singen für lange Jahre wie spukende Geister, die Seelen aus Körpern fressen. Kugeln verschwinden nicht in Frieden, sondern werden im Krieg vergraben. Sie werden unter der Erde die Natur grüßen und sich für uns entschuldigen müssen, weil wir von nie unseren Fehlern lernen.

Aber unter all diesem Chaos, schrieb die kleine Autorin weiter. Sie lächelt jedes Mal, wenn sie einen gepflanzten Baum einträgt und sie schluchzt leise, wenn sie die Kugeln zählt. Aber sie schreibt, weil sie schreiben muss. Weil sie die Erde selbst ist und somit die Geschichte aller Lebewesen in sich trägt. Sie hat nur den Titel  der Autorin angenommen, weil sie schon seit Beginn der Zeit mit Stift und Blatt hantiert. Sie schreibt über Meerestiere, die noch unentdeckt sind und über unsere Großväter, die doch keine Helden waren, wie es unsere Geschichtsbücher erzählen. Über Trauer und Glück und Neid und darüber wie die Wüste nicht trockener ist, als ein leeres Herz eines Menschen. Sie kennt das Geheimnis der verstorbenen Dinosaurier und den Grund, weshalb die Kontinente auseinander drifteten. Denn sie schrieb all das in ihrem kleinen Buch, das tief in ihr versteckt ist. Im Erdkern, um genau zu sein. Dort wo ihr Herz in Schutz vor allem Bösen klopft und ihre Leidenschaft für das Leben selbst als Flamme brennt.

Die Erde hat sich als Autorin ernannt und schreibt die Geschichte der Welt. Sie schreibt, egal, ob wir sterben oder überleben. Sie schreibt auch, wenn Kriege ihre Haut verdüstern. Sie schreibt, auch wenn die Welt nicht am schönsten scheint. Aber die Geschichte kann auch voller Wärme sein. Sie kann voller helfende Hände und sanfte Umarmungen von Fremden sein. Sie kann voller warmes Essen von Großeltern sein und Freunde, die dich von jeder Höhe auffangen würden. Die Welt zeigt ihre Wurzeln und streckt die Arme in den Himmel. Das ist jedoch nur unsere kleine Autorin Erde, die sich dehnt, weil das Schreiben auch anstrengend ist. Die Welt zeigt heute ihr Geheimnis und die Erde schreibt mit. Sie streckt die Arme aus, während wir Menschen dieses Spektakel mit Smartphones in unser Gedächtnis speichern und die kleine Autorin Erde schreibt weiterhin die ganze Geschichte mit.

 

Bin ich meine Kunst?

Ich frage mich, wie Kunst in so vielen Formen existieren kann. Wie kann denn ein Satz in einer Geschichte wie ein Pinselstrich in einem Gemälde sein. Vielleicht, weil beide die Kraft haben, Menschen und Welten zu bewegen. So wie ein Gemälde durch Farbspiel und Ausdruck in einem tief im inneren Stürme erwecken kann, so kann auch eine Geschichte durch Metaphern und Wortspiele einem in unbekannte Lüfte führen. Und vielleicht aus diesem Grund, sucht mein leeres Herz nach Gefühlen in Kunst. Vielleicht ist es aus diesem Grund, dass meine Hand nach dem Stift greift und Worte schreibt, wenn meine Tränen wiedermal nichts erklären. Aber wenn das wahr ist, so schreibe ich Gemälden und male Geschichten. So sind meine Gedichte aus bunten Pinselstrichen geschaffen, aber für das Auge verschlossen und entfalten ihre Schönheit erst dann, wenn man sich hinsetzt und liest, versteht und fühlt. Versteckte Gemälde hinter schwarzer Tinte und Papier, so nenne ich sie.

So schreibe ich und male, ich denke und träume, um meine Worte dann entweder mit mir ins Grab zu nehmen oder es der Welt zu präsentieren. Denn das ist es doch, was Kunst zum Leben erweckt. Die Möglichkeiten. Die Reichweite. Die Zahlen. Denn ob sich mein Buch verkauft, zeigt meine Wichtigkeit. Ob sich mein Gedicht vorliest, zeigt meine Bedeutsamkeit. Ob mein Name bekannter wird, zeigt meinen Wert als Künstlerin und natürlich auch wie groß das Publikum ist. Kunst ist dazu geschaffen, um präsentiert zu werden. Kunst ist dafür gemacht, um gezeigt zu werden. Ja, Kunst kann ohne Publikum nicht existieren, denn was ist schon ein Text, ohne Leser und Leserinnen?

Aber was, wenn mir jemand sagt, dass meine Kunst scheußlich ist? Was, wenn jemand meine Pinselstriche als schräg und hässlich beschreibt und damit auch mich definiert? Bestehe ich denn nicht aus meinen Pinselstrichen auf Papier? Weil ich nicht mit Farben zeichne wie die meisten hier, sondern mit meinen Gedanken, Gefühlen und Träume.

Aber unter dem Publikum, da sitze auch ich und ich frage mich plötzlich, ob ich denn wirklich nur aus Pinselstrichen auf leerer Leinwand bestehe.

Bin ich denn nur ein Haufen gemischter Farben und Buchstaben?

Meine Kunst war nie für andere bestimmt, sie war lediglich da, um zu existieren. Ein Liebesbrief an den Tod, oder ein Hassbrief an das Leben, ich habe einfach nur geschrieben, damit meine Gedanken als Texte weiterleben. Kleine Gedanken, die auf Buchstaben reiten, um auf das Papier zu gelangen. Schwere Emotionen, die auf Rutschen aus Farben in meine Werke landen. Worte, die die Welt in meinem Kopf auffangen. Aber diese Worte können niemals meine ganze Geschichte in sich tragen. Denn ich bin so vielfältig wie Jahreszeiten in verschiedenen Welten und ich wachse wie Bäume, die Zeit in sich saugen, und ich verändere mich von Tag zu Tag und von Jahr zu Jahr. Wie könnte ein Werk jemals mein ganzes Herz tragen, um mich zu repräsentieren?

Kunst definiert unser Wesen, liebe Leser und Leserinnen, aber es definiert uns als Menschen nicht. Wir sind diejenigen, die interpretieren und einfachen Zeichen große Bedeutung schenken. So bin ich weder meine Kunst, noch gehört sie mir. Sie ist frei, sobald sie rennt auf Papier. Am Ende bin ich lediglich meine eigene Inspiration, meine Träume meine einzige Motivation und ich bleibe mein größter Kritiker und Bewunderer. Denn schlussendlich muss mein Werk zur aller erst an mir vorbei, bevor es die Welt grüßen darf. Deshalb ist meine Kunst mehr als nur Tinte und Papier, aber nicht mehr als ich.

Jetzt weiß ich aber, dass Kunst in so vielen Formen existieren kann. Wie ein Satz in einer Geschichte deine Welt aufrütteln kann, so kann ein Pinselstrich in einem Gemälde dein Leben verfärben. Weil Kunst die Kraft hat, Menschen und Welten zu bewegen. So schreibt, kleiner Autor und Autorin. So zeichnet, kleine Malerin und Maler. Erschafft Kunst und lasst sie die Welt verändern.

 

Meine Großmutter erzählte mir eine Geschichte

Meine Großmutter erzählte mir einst eine Geschichte, die sie nicht in einem Buch gelesen hatte. Ich fragte, Großmama, wie kannst du von dieser Erzählung wissen, wenn dir Buchstaben so fremd sind wie mir Zahlen und mathematische Formeln. Sie nahm sanft meine Hand und legte sie auf den Boden. Was fühlst du unter deiner Handfläche, mein Kind? Ich fühlte Sand, Dreck und ein paar Olivenbaumblätter, die mich piksten. Ich wollte meine Hand wieder sauber wischen, aber sie hielt sie unten und sagte mir, ich solle die Augen schließen. Ich solle lesen, hat sie gemeint. Ich soll lesen, wie der Boden weder perfekt noch gerade war. Wie die Fläche unter meiner Hand drei kleine Löcher hatte und leicht nach Norden gebeugt war. Wie das Olivenbaumblättchen jung war, wahrscheinlich noch grün und dessen Saft einen kleinen Fleck hinterlassen hat, zudem später sicherlich die Ameisen anmarschiert kommen werden. Unter meinem kleinen Finger spürte ich Bewegung unter dem Sand und ich schaute meine Großmutter erstaunt an. Sie sagte, dass ein wunderliches Tier sich darin verbirgt und je länger ich die Augen schloss, desto mehr glaubte ich die Erde atmen zu spüren. Als würde sie meine Hand in sich einatmen und mit sich wieder ausatmen. Meine Großmutter nahm meine Hand und hob sie hoch, sodass ich den Himmel fast fangen konnte. Sie sagte mir, lies, mein Kind, lies was in den Sternen steht. Ich musterte dieses Meer aus funkelnden Planeten und entdeckte Kreise und Formen, die sicher ganze Geschichten erzählten. Ich bewegte meine Hand so, als würde ich den Linien der Sterne folgen, wie man bei einem Text den Satz bis zum Punkt verfolgt. Aber der Punkt war, dass ich das Gefühl hatte, die Natur würde mir zuflüstern, wenn ich nur lange genug zuhören würde. Als würde sie mir etwas erzählen wollen, wie ein Geheimnis, dass man nur den Geduldigen anvertrauen kann. Mein liebes Kind, redete wieder Großmama, das Lesen hat nicht der Mensch mit der Schrift erfunden. Die Natur kann nicht sprechen und uns von ihren Geschichten erzählen, also müssen wir lesen lernen, um sie zu verstehen. Wir lesen die Spuren auf dem Boden, die Furchen auf den Bäumen, die Sterne im Himmel und auch die Herzen der Menschen. Wir haben schon immer gelesen, bis der Mensch das Schreiben erfunden hat und das wahre Lesen in Vergessenheit geraten ist. Mein Kind, du sollst lesen, denn Worte werden nie die ganzen Geschichten erzählen können.

Und so fing ich an, die Welt um mich zu lesen und Geschichten zu erzählen, die man in keinem Buch lesen kann. Und irgendwann werde ich auch meinen Enkelkindern erzählen, dass wir Menschen wieder lernen müssen, die Erde zu lesen, um sie und uns selbst besser zu verstehen.

 

Irgendwann

Irgendwann hängst du ein letztes Mal mit deinen Freunden ab und keiner wird es wissen. Irgendwann umarmt ihr euch ein letztes Mal und keiner wird es wissen. Irgendwann lacht ihr zusammen zum letzten Mal und keiner wird es wissen. Niemand von euch wird erahnen, dass es das letzte Mal sein wird, dass ihr zusammen Kinder sein könnt. Niemand wird wissen, dass mit diesem letzten Bis dann! die Gegenwart aufgehört hat und alles nur Fußspuren der Vergangenheit geworden ist. Denn das Leben ist eine Kassette aus gesammelten Erinnerungen, die mal Gegenwart hießen. Weil Menschen einfach nur Menschen sind, die nicht für immer leben können. Und weil wir nicht für immer leben, müssen wir so leben, dass das Ende am Horizont liegt. Nicht weiter und nicht näher. Weil das Leben nicht aus wilden Abenteuer und teuren Kleider besteht, sondern aus kleinen Momenten, an denen wir Gott danken, atmen zu dürfen. Es geht um die Momente, in denen deine Freunde nicht aufhören können zu lachen und dich damit anstecken. Es geht um die Momente, in denen ihr zusammen im Regen tanzt und am nächsten Morgen alle erkältet aufwacht. Um Zugfahrten mit deiner Klasse ins Schullager und um Abende, in denen du Kapitel nach Kapitel liest und in andere Welten eintauchst. Es geht aber auch um die Momente, die an sich so peinlich sind, dass sie wieder lustig werden. Wenn du aus Versehen den Instagram-Post von jemanden von vor 5 Jahren likest, oder als dein Lehrer dein Spickzettel bemerkte und ihn vor der Klasse vorlas und vielleicht auch als du im Sportunterricht diese eine blöde Übung vorzeigen musstest und kläglich versagt hast.

Das Leben dreht sich um die unbedeutenden Momente, die dich aber mit der Zeit formen, wie Wassertropfen die Form der Steine bestimmen. Irgendwann wirst du auf dein Leben zurückblicken und merken, wie unbedeutend alles war und dich freuen. Denn genau das ist das Leben. Es bedeutet so viel, dass es wieder nichts bedeutet. Irgendwann wirst du über das Leben lachen, das verspreche ich dir. Irgendwann wirst du auf diesen Moment gerade jetzt zurückblicken und dir sagen wie schön es war so jung zu sein. Also genieß es und lebe jeden einzelnen deiner Irgendwanns.

not clickable

Um die bestmögliche Browsing-Erfahrung zu bieten, nutzen wir Cookies. Die mit Hilfe von Cookies gesammelten Daten werden ausschliesslich zur Optimierung unserer Webseite genutzt. Weitere Informationen siehe Datenschutz.