Gina Walter, born and raised im schönen Baselbiet, macht seit 2015 die Schweizer Slam Poetry Bühnen unsicher. Den Titel «U20-Schweizermeisterin 2017» trug sie ein Jahr lang sehr stolz und startete damit dann auch so richtig durch. Seither hat sie die verschiedensten Orte des deutschsprachigen Raums als Poetin bereisen können.
Ehemalige Gewinnerin verschiedener Ausgaben des Schreibwettbewerb «Die Basler Eule», ehemaliges Vorstandmitglied
Hey, du! Kurze Frage. Erinnerst du dich daran, wie Geschichten in dein Leben kamen?
Ich weiss es noch genau. Das erste Märchen, das Papa mir vorgelesen hat. Das erste Buch, das Mama mir gekauft hat. Die erste Kassette, die meine Kinderhände in den Rekorder gesteckt haben, bis das Intro durch mein gelbes Zimmer schallte.
Erinnerst du dich? An deine erste Geschichte?
Geschichten waren immer Teil meines Lebens. Die «es war einmal»’s und die «wenn sie nicht gestorben sind»’s. Die Spannungsbögen einer Detektivgeschichte und die Pfeilbögen der Hauptfigur. Die Buchseiten, die ich haltlos vom einen zum anderen Buchdeckel geklappt habe. Die Drachen, die Freundschaften, die verzauberten Amulette und die gestohlenen Diamanten. Die Heldinnen und Hexen. Die ersten Küsse und die Schmetterlinge im Bauch. Die letzten Sätze und das Warten auf Band zwei.
Welche Geschichten waren’s bei dir? Und – Achtung, kontroverse Frage – liest du die letzte Seite, bevor du mit dem Buch beginnst?
Kein Wunder, dass irgendwann der Wunsch in mir entstand, selber Geschichten zu schreiben. Ich wollte selber Welten erschaffen, in denen Menschen Abenteuer erleben. Ich wollte Karten zeichnen mit kleinen Bergen und Bäumen und Häusern darauf oder Baupläne von Raumschiffen mit Ober- und Unterdeck und geheimen Aufzugschächten. Ich wollte Wörter tippen, die als Sätze Sinn ergeben und wollte Sätze finden, die als Ganzes funktionieren.
Geht’s dir genauso? Findest du die Worte?
In meinem Regal stehen neben all den Büchern und Geschichten, die mich so mitgenommen haben, auch zwei Ausgaben der Basler Eule. Und dort drin, neben den kleinen schwarzweissen Fotos von mir, ist jeweils eine meiner Geschichten abgedruckt. Ich erinnere mich gut daran, wie stolz ich damals darauf war. Statt in krakeliger Kinderschrift im Primarschulheft standen meine – meine! Kannst du’s glauben? – Ideen in Computerbuchstaben in einem echten Buch.
Es ist absurd, auf die vergangenen Jahre zurückzuschauen. Dass aus dieser Freude so viel wachsen konnte und ich heute beruflich Geschichten erzähle. Das kann ich nicht recht fassen. Verrückte Welt.
Was meinst du… Wär das auch was für dich?
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